effektives Wolfsmanagement im Landkreis Harburg

effektives Wolfsmanagement endlich umsetzen!

400-600 Wölfe, ca. 10000 Wolfsrisse insgesamt: das ist die Bilanz niedersächsischer Wolfspolitik der letzten zehn Jahre. Allein 2023 wurden 1421 Weidetiere von Wölfen verletzt oder getötet, vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde. Das war ein Anstieg um 30 Prozent gegenüber 2022, längst ist der Wolf zu einer existentiellen Bedrohung der Weidetierhaltung in Niedersachsen geworden.
Der FDP Kreisvorstand Harburg-Land und die FDP Kreistagsfraktion Landkreis Harburg fordern deshalb ein längst überfälliges, effektives Wolfsmanagement für Niedersachsen und den Landkreis Harburg. Der Wolf ist bisher streng durch das Naturschutzgesetz geschützt, das ausnahmsweise Abschüsse zwar zulässt, aber das aktuelle Hin und Her um die Entnahme eines einzelnen(!) Wolfes offenbart die ganze Untauglichkeit der bisherigen gesetzlichen Regelungen. „Die Praxis zeigt, dass alle Maßnahmen des Herdenschutzes früher oder später von Wölfen überwunden werden. Angriffe an Herdenschutz-hunden vorbei, zeigen die ganze Intelligenz und Anpassungsfähigkeit der Wolfsrudel“, erläutert FDP Kreistagsmitglied Dr. Wolff-Dietrich Botschafter. Wölfe müssen in Zukunft als grundsätzlich bejagbares Wild ins Bundesjagdgesetz aufgenommen werden. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Bundesumweltministerium der EU Kommission den „guten Erhaltungszustand“ des Wolfes meldet. Die FDP Kreistagsfraktion und der FDP Kreisverband Harburg-Land fordern in einem Schreiben die Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf, anlässlich der EU Umweltministerkonferenz im Juni genau das zu tun. Dann wird der Wolf von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zurückgestuft. Erst nach dieser Festlegung lassen die EU bzw. der Europäische Gerichtshof den Mitgliedsländern weitgehend freie Hand bei der Entwicklung eigener Wege eines Wolfsmanagements.
So entnimmt Frankreich jährlich 20 Prozent seiner Wolfspopulation. Norwegen und Schweden haben strikte Obergrenzen und Schweden akzeptiert nicht mehr als 300 Wölfe landesweit. Es muss in Zukunft möglich sein, ganze Landstriche wolfsfrei zu halten. Zum Beispiel die Küstenregionen, wo Schafe einen unerlässlichen Beitrag zur Deichsicherheit beitragen. „Wolfsentnahmen sind auch ein Beitrag zum Tierschutz, denn sie reduzieren Wolfsangriffe auf Schafherden in deren Folge halb zerrissene Schafe oft nächtelang auf ihre Euthanasie warten müssen“, so der Tierarzt Dr. Botschafter. Der überzogene, strenge Schutzstatus ist mittlerweile Teil des Konfliktes mit dem Wolf, denn ein immer grösser werdender Anteil der Landbevölkerung empfindet hier einen Kontrollverlust und wertet diesen als Politikversagen. Wolfsentnahmen tragen somit zum sozialen Frieden bei und stabilisieren zumindest mittelbar Rechtsstaat und Demokratie.